Im Oktober 2011 zog ich in eine WG, welche von einer Ausbildungsstätte zur Verfügung gestellt wurde.
Die ersten 2 Wochen gingen auch recht gut.
Dann aber fing der Albtraum an. Mein Mitbewohner hatte unerlaubter weise seine Freundin und einen Kampfhund bei sich im 9 qm kleinen Zimmer am anderen Ende vom Gang. Ich konnte das Glück genießen und ein 15 qm großes Zimmer (das größte im Haus) bewohnen und mein Badezimmer war auch bei mir vorn. Nur die Küche befand sich nicht in meiner unmittelbaren Nähe. Sie war hinten bei ihm. Ich hatte anfangs immer wieder meine Lebensmittel im gemeinsamen Kühlschrank platziert und diese auch gekennzeichnet. Aber irgendwie waren diese Dinge eine Stunde später nicht mehr dort. Selbst meine Waschmittel, eine Etage tiefer im kleinen Waschraum, waren sehr schnell immer wieder leer. Ich bemerkte immer mehr komische Dinge. Morgens wenn ich mich fertig machte um zur Schule zu kommen, lief er dann plötzlich hinter mir her. Ich dachte anfangs noch, er müsse zur Arbeit und daher vor zur Bushaltestelle laufen.
Ich musste dann feststellen, das er und seine Freundin meine Lebensmittel sowie auch meine Waschmittel für sich nahmen. Da er im hintersten Bad seine Spritzen und diverse andere Dinge versteckt hat, teilweise auch seinen Kampfhund wenn der Vermieter mal da war, schließlich sollte der nichts von all den Dingen erfahren. Er war aber so schlau, sein hinterstes Badezimmer abzuschließen. Dann passierte es an einem Abend, das er seinen Hund auf mich los ließ und ich grad noch so rechtzeitig meine tür schließen konnte. Meine Beschwerden wurden aber natürlich nicht ernst genommen. Anfang November bekamen wir einen weiteren Mitbewohner. Mit ihm verstand ich mich gleich von Anfang an gut. Wir trafen uns unten im Haus im Jugendclub und tauschten uns untereinander aus. Auf unsere zahlreichen Beschwerden reagierte keiner, selbst auf die Mitteilungen der vielen anderen die im Jugendclub waren und vieles mitbekamen, reagierte man nicht. Wir überlegten also wie wir uns für den Notfall verteidigen könnten. Ich nahm mir also eine Eisenstange in mein Zimmer mit und legte mir ein großes Messer in Greifweite. Ich schloss aber auch meine Tür Tag und Nacht ab. Selbst als wir die Polizei anriefe, bekamen wir nur zu hören, das sie erst kommen könnten, wenn etwas passiert sei. Also einer von uns verletzt sei. Also beschlossen wir fortan, unsere Lebensmittel genau wie auch unsere Waschmittel nur noch in unseren Zimmern aufzubewahren. Man kaufte alles was man brauchte ein, lagerte es im Zimmer und nahm es zu sich wie auch es grad nicht anders möglich war. Kartoffel nahmen wir roh zu uns, genau auch wie zum Beispiel Eier usw. Er verfolgte mich täglich, egal wo auch immer ich hinging. Als ich im Krankenhaus im November lag, nutze er die Chance und brach in mein Zimmer ein. Einen Schlüssel konnte er nicht haben, aber wie er rein kam, wusste ich leider auch nicht. Mir fiehl es erst auf, als ich diverse Dinge vermisste und nicht auffand. Selbst in der Schule bekam ich keine Ruhe mehr. Da er mir eines Abends drohte, wenn ich jemanden davon berichten würde, was bei uns los sei, das er mich dann umbringen würde, hatte ich einfach nur noch Angst. Ich vertraute mich keinem an und versuchte so gut es ging alles zu überstehen.
Am 2. Dezember 2011 traf ich mich mit meinem besten Freund Steffen Schreyer und meinem Freund Christian Fitzke auf dem Weihnachtsmarkt in Erfurt. Ich berichtete was los sei und versuchte mich abzulenken. Am nächsten Abend als ich von meinem Freund zu mir gefahren wurde, erlebte er, was los ist bei mir. Aber auch diesmal meldeten wir es, aber es wurde nichts getan.
In der folgenden Woche war er zu einem Seminar in Augsburg und wir sahen uns erst am Freitag wieder. Bis dahin hatte sich nichts gebessert.
Am Montag sprach ich dann mit den Vertrauenslehrern und erläuterte meine Situation. man wunderte sich ja schon, warum ich dauernd müde war und einschlief. Ich wurde vorerst vom Unterricht befreit und konnte somit erstmal versuchen bei meinem Freund und seinen Eltern in Blankenhain zur Ruhe zu kommen. Ich vereinbarte also mit der Schule eine Aufhebung meines Schulvertrages und zog mit sofortiger Wirkung bei meinem Freund und seinen Eltern ein.
Sie zeigten Verständnis und nahmen mich herzlich bei sich auf. Offiziell war ich aber noch in Sondershausen gemeldet. Da meine Situation meinen Gesundheitszustand nicht wirklich gut tat, brauchte ich am 8. Februar 2012 also einen Notarzt. Ich hustete ein Stück längliches unbekanntes etwas. Dieser kam auch sehr schnell, da das Krankenhaus nur 2 Straßen weiter sich befand. Man nahm mich auf und ich vertraute mich erstmals einer Ärztin mit der Situation an. Man untersuchte mich und stellte fest, das mein Magen sehr stark gereizt wurde durch die ungesunde Ernährung und das ich Risse in meiner Speise- und Luftröhre habe. Man hatte dies bei einer Magenspiegelung festgestellt. Ab sofort hieß es für mich "Ernährungsumstellung der härtesten Sorte und in regelmäßigen Abständen Magenspiegelung". Und man teilte mir auch mit, das dieses unbekannte längliche Stück ein Stück meiner Speiseröhre gewesen sei. Man schickte es aber auch noch ins Labor. Seit daher darf ich auch nicht länger als 15 - 20 Minuten mich bei Minusgraden draußen aufhalten, da es sonst mein Tot bedeuten würde. Nachdem man mich fertig untersucht hatte, kam mein Freund zu Besuch, brachte mir meine Sachen und ich rief noch meinen Onkel an, um ihm zum Geburtstag zu gratulieren. Dann endlich am 10. Feburar konnte ich wieder entlassen werden.
Von nun an musste ich mich darauf einstellen, täglich mehrere Tabletten zu mir nehmen zu müssen für mein restliches Leben.