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Claudia-Koenig - Teil 5
Willkommen

Copyright by Claudia König

 

Nach ein paar Stunden der Wehen kam ich am 18. Februar 1991 um 12:45 Uhr im Kreiskrankenhaus "Am Rosarium" in  Sangerhausen zur Welt.

Seit da an war ich eigentlich nur im Krankenhaus, wenn ich jemand dort besuchte.

Aber irgendwie kam es dann anders. Eine Schulkamerading aus meiner Paralellklasse, Stefanie Schirdewahn (10c), bekam Meningitis. Bei vielen ist diese Krankheit auch unter Gehirnhautentzündung bekannt. Da ich mit ihr sehr gut befreundet war und diese Krankheit ja durch Tröpfchenübertragung ansteckbar ist, musste ich mich am Donnerstag um 10 Uhr im Direktorat der damaligen Amtsärztin und ein Paar Lehrern vorstellen und genau berichten wann und in welcher Art ich zu letzt mit Stefanie Kontakt hatte.
Ich erzählte also, das ich am Dienstag sie das letzte mal nach Schulschluss gesehen und mit einem Knutscher rechts verabschiedet habe wie wir es immer bei der Begrüßung und Verabschiedung machen, sie aber auch nießen musste.

Die Alarmglocken der Lehrerinnen und Amtsärztin gingen natürlich sofort an. Wir Schüler wussten bis dahin ja eigentlich nichts über diese Krankheit.
Die Ärztin notierte sich alles Detailiert und gab mir 3 Tabletten, welche die ganze Flüssigkeit in meinem Körper gelb färbte, einen Zettel für meine Eltern und meine Hausärztin sowie ein Rezept, denn ich musste ja insgesamt mehrere der Tabletten nehmen. Meine Eltern wurde also sofort benachrichtig und aufgeklärt was los sei. Ich ging für eine Stunde noch zum Unterricht, wo man uns über die Krankheit aufklärte.
Langsam bekam ich Angst bei den ganzen Dingen die uns erzählt wurden.
Meine Eltern wurden gebeten, mit mir zu unserem Hausarzt zu gehen und den mitgegebenen Zettel vorzuzeigen.
Meine Hausärztin meinte aber, es wäre nicht so schlimm und ich würde mir die Symptome nur einbilden. Unter anderem war Übelkeit, Erbrechen, Kopfschmerzen,..., bekannt.
Und man musste in dieser Zeit einen Mundschutz tragen, damit man keinen weiteren ansteckt, falls man es auch hat.
Da ich am Wochenende zuvor mal wieder bei meinen Großeltern war und aus dem selben Glas wie meine Oma getrunken hatte, musste man sie auch Informieren und sie aufklären über die weitere Vorgehensweise. Natürlich machte sie sich auch Sorgen um mich.
Da aber diese Symptome bei mir bis zum nächsten Morgen anhielten, beschlossen sie mit mir doch noch einmal zum Hausarzt zu fahren. Nun beschloss man kurzer Hand, mich ins Krankenhaus einzuweisen. Meine Ärztin rief im Krankenhaus Sangerhausen an, erklärte den Grund der Einweisung und sagte uns, was wir nun machen sollten.
Aber es war auch für mich unangenehm mit einem Mundschutz unterwegs zu sein, denn die Blicke der anderen trafen einen ja doch sehr.
Also fuhren wir wieder nach hause und packten meine Sachen. Da ich wusste das mein Opa zu haus war an diesem Tag, rief ich ihn an und sagte ihm im Weinen, das ich ins Krankenhaus müsse wegen der ganzen Sache. Er versuchte mich zu beruhigen was aber schwer war. Selbst mein Vater versuchte es seit dem Besuch beim Arzt, aber auch er konnte weder mich noch meine Mutter richtig beruhigen.
Ich musste mich also nur 12 Tage nach meinem 16. Geburtstag auf den Weg ins Krankenhaus begeben.
Kaum waren wir zusammen im Krankenhaus in Sangerhausen angekommen und hatten mich angemeldet, wurde sofort ein Aufklärungsgespräch mit uns 3 geführt. Man erklärte uns also welche Untersuchungen man mit mir machen müsste. Während des Gespräches weinte ich natürlich wieder aus Angst vor dem Unbekannten was auf mich nun zukommen sollte. Als die Ärztin damals sagte, das man mir Gehirnwasser (Nervenwasser) entziehen müsste, welches im Kopf um das Gehirn ist, bekam ich noch mehr Angst. Mir sagte und zeigte ja keiner, das man das über die Wirbelsäule entnehmen würde. Als Jugendliche denkt man da sonst was. Da ich eh aufgeregt und ängstlich war zu dem Moment, dachte ich, man müsste das bei mir direkt am Kopf entnehmen und ich würde somit eine Narbe am Kopf bekommen, welche man sieht. Also nahm man mir Blut, klebte mir ein Plaster auf meinen 5.- 8. Wirbel von unten auf meinen rücken. Dieses sollte die Stelle betäuben. Aber dieses Plaster kann nur die ersten zwei Millimeter betäuben. Dann brachte man mich in mein Zimmer, Schwester Heidi kümmerte sich um mich und machte mir Mut. Natürlich musste ich erst einmal ein Einzelzimmer beziehen bis das Ergebnis am Ende da war. Ich durfte mich ab da an nicht mehr auf meinen Rücken legen. Aufgeregt lief ich die nächsten 20 Minuten des Wartens bis zum sogenannten Eingriff in meinem Zimmer auf und ab. Dann endlich kam Schwester Heidi wieder und holte mich ab mit meinem Bett. Ich musste dann als wir im Behandlungszimmer angekommen waren so auf den Stuhl setzen das ich die Rückenlehne vorne hatte. Man bat mich das ich mich so gut es geht krümme, damit dieser Eingriff gemacht werden konnte. Weil die Ärzte zu dieser Zeit natürlich das gleich nutzen wollten, durfte eine Assistenzärztin diesen Eingriff an mir vornehmen. Schwester Heidi wich keine Sekunde von meiner Seite und redete mit mir, soweit es möglich war. Ich weinte weil der ganze Eingriff schmerzhaft war. Man dehnte meine Wirbel ein wenig auseinander (wie das genau gemacht wird, hab ich nie erfahren, ist vielleicht auch besser so) und stach mit mehreren Kanülen zwischen die Wirbel und kreiste dort ein wenig herum, um genug Nervenwasser zu bekommen. Das dies sehr schmerzhaft für einen Patienten ist, war allen klar. Also meinten sie auch, ich solle und dürfte Schreien. Natürlich tat ich das auch und die Tränen liefen mir nur so über meine Wangen. Am Ende wurde man natürlich als besonders tapfer bezeichnet und man musste sofort aufs bett sich legen lassen, da man sich ja nicht bewegen durfte. Schließlich mussten die Wirbel nun sich wieder zusammen schieben. Ich schlief sofort natürlich ein und bekam auch über den Tropf meine Flüssigkeit zugeführt. Meinen Eltern wurden bei der Verabschiedung mitgeteilt, das sie nach etwa 2 Stunden wieder kommen könnten zum Besuch. Ich bat damals noch das man natürlich meine Schwester mitbringen und meine Großeltern Informieren sollte. Ich wachte auf und in diesem Augenblick kamen meine Eltern mit meiner Schwester zur Zimmertür herein. Die Lehrer an der Berufschule bei meiner Schwester schickten sie bei eher nach hause als sie von meiner Mutter ihrem Anruf erfuhren. Inzwischen war auch mein Ergebnis der Untersuchung bei den Ärzten angekommen und eine Ärztin kam mit Schwester Heidi rein und teilte uns mit, das mein Ergebnis gut ausgefallen sei und ich nicht mich angesteckt habe. Man teilte diese Meldung auch bei der zuständigen Landesärztekammer und in meiner Schule mit. Wir freuten uns alle und da ich mich ja nicht weiter bewegen sollte und nichts heben durfte, konnte ich ja nun mit meinem Bett in mein neues Zimmer gebracht werden. Am ersten Tag verbrachte ich allein in einem 4-Bettzimmer meine Zeit. Die Schwestern und Ärzte kamen immer wieder vorbei.
Aber es kamen auch die Kopfschmerzen und Übelkeit mit Erbrechen wieder. Aber noch schlimmer war es, das ich zu dieser Zeit kein Tageslicht sehen konnte und meinen Kopf nicht nach unten senken konnte. Haarewaschen und Duschen war natürlich schmerzhaft und auch eine ziemliche Anstrengung für mich.

Mir und meiner Familie wurde dann am 8. März 2007 mitgeteilt, das ich am nächsten Tag entlassen werde. Wir freuten uns, das ich endlich diesem Ort des Grauens den Rücken kehren konnte.
Also hatte ich meinen zweiten Krankenhausaufenthalt vom 2. März bis zu 9. März 2007 auch gerade so überstanden.
Kaum waren wir daheim angekommen, gab es Mittagessen, ich konnte jedoch nicht lange sitzen und begab mich wieder in mein Zimmer um mich hinzulegen. Ich durfte ab dem Zeitpunkt des Eingriffes ja für ganze 3 einhalb Monate nicht lange sitzen. Liegen war fortan für mich vorgesehen. Eine Woche lang war ich noch von der Schule befreit. Als ich wieder kam durfte ich bis eine Woche vor Beginn der schriftlichen Prüfungen jeweils nur 1-2 Stunden zur Schule täglich. Ob ich zu Mahte, Deutsch oder Englisch ging, war mir dabei selbst überlassen. Am Abend des 9. März ging das Geschrei daheim für mich weiter. Ich war Duschen und wollte mir danach meine Haare Föhnen. Aber ich konnte grad so mich Duschen bevor ich laut schrie und weinte. Mein Vater kam zu mir ins Zimmer, genau wie auch meine Mutter und meine Schwester. Sie wussten ja nicht was passiert war, warum ich plötzlich laut schrie. Ich erzählte es ihnen und man nahm mich sofort in den Arm. Die Schmerzen konnte mir zwar keiner nehmen, aber die Umarmung war in diesem Augenblick sehr viel wert.
Als ich dann nach einer Woche Krankschreibung wieder zur Schule gehen konnte, schrieb ich am ersten Tag meine Mathevorprüfung, welche für mich zu diesem Zeitpunkt sehr schwer war, da ich nicht wirklich bei Tageslicht die Augen offen halten konnte. Und somit war es auch bei Deutsch und Englisch abgelaufen.
Am Ende hatte ich dann Glück als unsere schriftlichen Abschlussprüfungen kamen. Da ich bis dahin nicht wirklich zur Schule gehen durfte, wertete man meine letzte Klassenarbeit, und lies meine Matheprüfung, mit Zustimmung der zuständigen Verantwortlichen Lehrer und Prüfungsersteller, unbewertet.


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